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Unfruchtbarkeit: Was, wann und warum?

Heutzutage haben fast 15 % aller Paare mit Kinderwunsch Probleme mit der Fruchtbarkeit. Dennoch ist das Thema Unfruchtbarkeit immer noch von einem unnötigen Stigma umgeben, das die ohnehin schon belastende Situation zusätzlich psychisch belastet.

Wann sprechen wir über Unfruchtbarkeit?

Klinisch ist Unfruchtbarkeit definiert als die Unfähigkeit eines Paares, nach einem Jahr regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs erfolgreich schwanger zu werden. Ist eine Frau älter als 35 Jahre, reduziert sich der Zeitrahmen für die Klassifizierung der Unfruchtbarkeit von zwölf auf sechs Monate.

Der Umgang mit der Diagnose der Unfruchtbarkeit stellt eine enorme psychische Belastung für das Paar dar und ist ein Test für den Einzelnen, aber auch für die Stärke der Bindung zwischen dem Paar, denn in diesem Moment kann es scheinen, dass unsere lebenslangen Träume, Visionen und Pläne, eine eigene Familie zu gründen, einfach vor unseren eigenen Augen zusammengebrochen sind.

Es ist jedoch nicht alles so düster, wie es scheint, denn durch die Kenntnis der Ursachen, Risikofaktoren und möglichen Eingriffe oder Lösungen und vor allem durch eine offene, ermutigende Kommunikation ohne Verurteilung innerhalb der Partnerschaft und auch zwischen dem Paar und einem Spezialisten kann das Problem der Unfruchtbarkeit weitgehend gelöst und seine Belastung verringert werden.

Die Gründe für Probleme, die eine Empfängnis erschweren oder ganz verhindern, sind zahlreich und vielfältig und spiegeln die Eigenschaften eines oder beider Partner wider.

Die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen:

  • Ovulationsstörungen, die die Freisetzung von Eizellen aus den Eierstöcken beeinträchtigen. Dazu gehören eine Reihe von hormonellen Störungen, wie z. B. das polyzystische Ovarialsyndrom, eine übermäßige Ausschüttung des Hormons Prolaktin (Hyperprolaktinämie), eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose);
  • Uterusanomalien, die Anomalien des Gebärmutterhalses, Uteruspolypen oder eine abnorme Form der Gebärmutter selbst umfassen.
  • Endometriose, die auftritt, wenn das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter wächst und dadurch die Funktion der Eierstöcke, der Gebärmutter und der Eileiter beeinträchtigt;
  • Beschädigung oder Verstopfung der Eileiter, die häufig durch eine Entzündung des Eileiters (Salpingitis) verursacht wird. Die Entzündung kann durch eine entzündliche Erkrankung des Beckens verursacht werden, die meist durch sexuell übertragbare Infektionen, Endometriose oder Narbengewebe (Verwachsungen) verursacht wird;
  • Die frühe Menopause (primäre Ovarialinsuffizienz) ist ein seltenes Phänomen, das auftritt, wenn die Eierstöcke aufhören zu arbeiten und die Menstruation ausnahmsweise vor dem vierzigsten Lebensjahr endet.

In der modernen Gesellschaft wird trotz der Gleichberechtigung der Geschlechter die Last der Probleme im Zusammenhang mit Unfruchtbarkeit immer noch größtenteils den Frauen zugeschrieben, die daher eine deutlich größere psychische Belastung tragen. Neuere Studien zeigen jedoch, dass Männer die gleiche, wenn nicht sogar eine größere Chance haben, Komplikationen zu entwickeln, die zu Unfruchtbarkeit führen können. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass sowohl der Mann als auch die Frau aktiv in die Erkennung und Behandlung von Unfruchtbarkeit einbezogen werden.

Die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Männern:

  • Abnorme Spermienproduktion oder -funktion aufgrund eines Hodenhochstands, genetischer Defekte, gesundheitlicher Probleme (Diabetes) oder Infektionen (Chlamydien, Gonorrhoe, Mumps oder HIV);
  • Vergrößerte Venen an den Hoden (Varikozele), die die Spermienqualität beeinträchtigen können;
  • Probleme mit der Spermienabgabe, die durch sexuelle Probleme (z. B. vorzeitige Ejakulation), strukturelle Probleme (z. B. Hodenblockaden) oder mechanische Schäden an den Fortpflanzungsorganen (Verletzungen bei sportlichen Aktivitäten, Stürze, Unfälle) entstehen können;
  • Übermäßige Exposition gegenüber Umweltfaktoren, die für Männer schädlich sind, wie verschiedene Pestizide und andere Chemikalien sowie Strahlung;
  • Häufige Exposition gegenüber intensiver Hitze wie z. B. längeres Saunieren, längere sehr heiße Bäder, Duschen mit zu heißem Wasser und zu enge Unterwäsche.

Es muss erwähnt werden, dass unabhängig vom Geschlecht das Auftreten von Krebs aggressive Behandlungsmethoden wie Chemo- und Strahlentherapie erfordert, die die Fähigkeit einer Person, sich fortzupflanzen, stark lähmen können. Vor oder möglichst bald nach Beginn der Behandlung, insbesondere bei Personen im gebärfähigen Alter, ist es notwendig, entsprechende Fachleute (Onkologe, Gynäkologe) zu konsultieren und die möglichen Auswirkungen und Therapieergebnisse auf die Fruchtbarkeit abzuschätzen sowie alternative Methoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu erforschen (Einfrieren von Embryonen, Eiern oder Eierstockgewebe).

Neben genetischen Anomalien, die für etwa die Hälfte aller Unfruchtbarkeitsprobleme verantwortlich sind, schätzen Experten, dass die andere Hälfte der möglichen Komplikationen von den Entscheidungen jedes Einzelnen abhängt und oft ein Spiegelbild des individuellen Lebensstils ist.

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Quellen:

  1. Tamrakar SR, Bastakoti R. Determinants of Infertility in Couples. J Nepal Health Res Counc. 2019 Apr 28;17(1):85-89. 
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  7. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/female-infertility/symptoms-causes/syc-20354308 (Dostopano dne 26.01.2021)

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